Freitag, 19. Februar 2010

Arbeit, Arbeit und...richtig, Arbeit *yeah*

So, meine erste Woche an der Uni ist vorüber und ich hab, richtig, noch nicht viel zu tun gehabt. Der sanfte Einstieg für Praktikantinnen ist schon eine feine Sache. Naja, aber jetzt kenn ich zumindest mal alle und ab nächster Woche gehts dann auch bei mir ordentlich los.

Aber erst mal zu dieser. Am Dienstag durfte ich vorab schon meine Gruppe kennenlernen, die ich dieses Semester in einem Seminar mit dem Titel "Kreatives Schreiben" unterrichten werde. Auf das freu ich mich schon, kreativ bin ich ja gerne und die Studenten in diesem Kurs scheinbar auch.
Mittwoch gab es den ersten Germanistik-Stammtisch, auch da haben sich unerwartet viele plauderwillige junge Tschechinnen und Tschechen eingefunden und wir hatten einen amüsanten Abend...und da es den nächsten Stammtisch erst in einem Monat gibt und das Murmeltier hier in Pilsen ja noch so allein ist, hab ich gleich die Mailliste missbraucht um einen "Wer will mit mir seine Freizeit verbringen?" Aufruf zu starten. Bin gespannt ob ich die Damen und Herren gleich beim ersten Treffen verschreckt hab, oder ob sich doch mal der eine oder die andere auf einen Kaffee mit mir zwingen lässt.
Außerdem hab ich Sandra am Mittwoch meine ersten Unterrichtsvorschläge präsentiert, die sie mit einem "Bin sehr zufrieden mit dir!" angenommen hat *juhu*. So ein bissl Lob hat schon was *mitstolzgeschwelltermurmeltierbrustdasteh*

Donnerstag hatte ich dann frei und hab mich größtenteils mit *oh_wunder* Vorbereitung beschäftigt. Und mit Essen einkaufen, es gibt hier tatsächlich einen Billa. Der "Westen" ist näher als man denkt bis jetzt hab ich jedenfalls nicht das Gefühl, dass Pilsen den deutschen/österreichischen Städten, die ich kenne auch nur in irgendwas nachsteht. Kein Vergleich mit Russland jedenfalls, aber das liegt ja doch um einiges weiter weg...

Heute hatte ich dann endlich mal was zu tun und habe auch gleich meine Arbeitsaufträge für nä.Woche bzw. das ganze Semester bekommen.
Ab Montag werde ich 3h pro Woche an einer privaten Sprachschule unterrichten (Wirtschaftsdeutsch...ja, genau ich! Werd da wohl selber mehr lernen als meine Schüler ;-) Ausführliche Vorbereitungszeit ist eingeplant.). Meine Tutorin Eva hat mir das Angebot dieser Schule gemacht und nachdem ich ja sonst nix zu tun hätt, hab ich natürlich angenommen. Könnt einem ja fad werden.

Dann gibts oben genannten Kurs zum kreativen Schreiben, ein Tutorium zum Thema Exilliteratur und Trümmerliteratur (d.h.1x wöchentlich Hilfestellung zu diversen offenen Fragen geben) und 2 Kurse in denen ich hospitieren und fallweise unterrichten werde (1x Einführung in die Literaturwissenschaft, 1x Literatur 1890-1945). Ausserdem werde ich einen 15-stündigen Kurs über die komplette deutsche Literaturgeschichte abhalten...also literarisch bin ich fit, wenn ich heimkomm, das könnt ihr mir glauben.

Ab nächster Woche ist auch Eva (Tutorin, Tschechischlehrerin, persönliche Stadtführerin und Hilfe bei allem was so anfällt) wieder da, das heisst ab dann wird fleißiger Tschechisch gelernt. Kann ja nicht sein, dass ich nach einer Woche in Tschechien immer noch nicht über "Ich heiße..." "Ich komme aus..." und die gängigen Formeln für Begrüßen, Entschuldigen, Ausdruck des Nicht-Verstehens u.ä. raus bin...das muss schneller gehn!!

Soweit mal von meinem Plan, den ich so habe. Und da mein Tag heut schon ungewöhnlich früh begonnen hat (halb acht), bin ich jetzt k.o. und könnt fast schon schlafen gehn.
Mein Beitrag der Woche ist deshalb hiermit zu Ende, gehabt euch wohl, ev. gibt es am Wochenende noch ein bissl mehr Infos, aber viel mehr hat sich eh noch nicht getan.
Ich könnte natürlich noch ein wenig über die Besonderheiten der wienerisch-kärntnerischen Kommunikation berichten, aber das gibt es das nächste Mal...WAS für ein Cliffhanger zum Ende meines Berichtes :-)

Ich wünsche allen ein schönes Wochenende
euer bald murmelndes Murmeltier
herbstfrau - 19. Feb, 19:25

Schön..Wochenende

ich lese gerne bei dir, war schon so, als du in Russland warst. Mich würde nur interessieren, wie du von Russisch auf Tschechisch gekommen bist.
Meine Schwiegermama ist eine Deutsche, hat vor dem Krieg in usti nad labem gewohnt und sie kann recht gut tschechisch. Mein Mann auc ein wenig, und nun habe ich mir einmal etwas aufschreiben lassen, das zwar lauttechnisch nicht ganz stimmen wird wegen der betonungszeichen, aber hier-
1. ein Schimpfwort: polyp mi prdel = l.m.a.A.
2. nach dem Trinkgelage: strtsch spr skr skrg = stecke den Finger in den Hals.
;-)
und nun erhole dich schön, ich freue mich auf deinen nächsten Bericht!
Einen lieben Gruß von Regina

Murmel89 - 19. Feb, 19:40

es freut mich

in dir so eine treue Blogleserin zu haben...zumal auch nicht soviele Leute Kommentare hinterlassen und ich gerne Reaktionen auf meine Berichte lese :-)

Von Russisch auf Tschechisch ist eigentlich ein Zusammenspiel von vielen kleinen Faktoren gewesen, der erst war lustigerweise Feigheit. Ursprünglich wollte ich wieder nach Russland, aber gleich so richtig weit weg, nach Sibirien, in die Nähe des Baikal (Burjatien, um genau zu sein). Dann hat mich kurz vor Ende der Bewerbungsfrist aber dermaßen der Mut verlassen (nicht nur für die Bewerbung, auch in ein paar andren Dingen), dass ich beschlossen hatte, dieses Praktikum ganz sein zu lassen.
Nach einer eher tatenlosen Phase, wo gar nichts ging, habe ich mein letztes bisschen Restmut zusammengepackt, bin im Sommer nach Deutschland um dort ein Monat auf einem Sprachcamp für italienische Jugendliche zu arbeiten, bzw. dieses auch zu leiten. Es war zwar viel Arbeit und wenig Schlaf, aber irgendwie war mein Mut wieder da...auch weil ich viele positive Rückmeldungen bekommen habe, auf meine Arbeit dort. Und in meiner Euphorie, habe ich mich doch noch mit meiner Professorin (nachdem ich ja immer noch Studentin bin) in Verbindung gesetzt und nach freien Praktikumsplätzen gefragt, und da die offizielle Bewerbungsfrist ja schon längst vorbei war, konnte sie mir nur noch Pilsen anbieten. Vielleicht hatte sie auch noch andere, aber ich hatte das Gefühl es war ihr wichtig die Stelle hier zu besetzen.
Da ich zu dem Zeitpunkt (ich war noch in Deutschland) sehr wenig Lust hatte überhaupt wieder heimzufahren, hab ich auf der Stelle zugesagt und beschlossen diese Möglichkeit zu nutzen. Denn wenn ich es nicht zu dem Zeitpunkt jetzt machen würde, dann wohl gar nicht mehr...zumindest nicht im Rahmen der Uni. Ja und so bin ich in Pilsen gelandet und ich muss sagen, ich fühl mich in Tschechien sehr wohl, es ist bei weitem nicht so fremd wie Russland es war. Dadurch fällt mir hier auch manches leichter und ich geh sehr enthusiastisch an meine Arbeit...ich finds einfach toll was Neues zu erleben, andere Menschen, andere Plätze, andere Lebenssituationen :-)

Danke übrigens, den unaussprechlichen Satz mit dem Hals und dem Finger kenn ich schon, aber das andere noch nicht ;-)

Ich wünsch dir alles Liebe
Doris
joan - 19. Feb, 21:26

Wie cool. Von dem Kurs "Kreatives Schreiben" musst mir dann mehr erzählen. Bin schon gspannt was'd alles machst mit den Student_innen.

Klingt jedenfalls nach einer sehr ausgefüllten Woche. :)

Murmel89 - 20. Feb, 17:52

Jap

kriegst mal nen ausführlichen Bericht...können ja gern mal skypen, wennst zufällig mal beim Computer bist ;-)

Bussl

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